Schon seit 21 Jahren existiert eine intensive Kooperation zwischen der bayerischen Staatsregierung und der südafrikanischen Provinz Westkap, deren Hauptstadt Kapstadt ist und die fast über die doppelte Fläche Bayerns verfügt. Diese erfolgreiche Zusammenarbeit erstreckt sich sowohl auf wirtschaftliche als auch kulturelle und sportliche Bereiche.
Angeführt von Premierministerin Helen Zille besuchte Mitte Juli eine südafrikanische Delegation die bayerische Landeshauptstadt, wo der neue gemeinsame Aktionsplan von der bayerischen Staatsministerin für Europaangelegenheiten und regionale Beziehungen Frau Dr. Beate Merk sowie von Finanzminister Dr. Ivan Meyer unterzeichnet wurde.
Auch Schach spielt bei dieser Kooperation eine beachtliche Rolle, denn schon in seiner vorigen Position als Minister für Soziale Entwicklung und Sport hatte Dr. Ivan Meyer, selbst ein begeisterter Schachspieler, den intensiven Einsatz von Schach als Massensport und Bildungsmittel in Südafrika stark gefördert. So berichtete er von seiner Rede im Parlament, in der er zu einer südafrikanischen „Schachrevolution“ aufrief – verbunden mit ganz konkreten Visionen von Schach auf den Straßen, allen großen Einkaufszentren, Restaurants sowie Leihbüchereien sowie natürlich den Schulen.
Auf bayerischer Seite kommt hier die Münchener Schachakademie ins Spiel, denn im Rahmen der bayerisch-südafrikanischen Kooperation wurde in den letzten Jahren schon zweimal ein Internet-Schachmatch zwischen Schulkindern aus Kapstadt und Münchner Kindern ausgetragen – auf bayerischer Seite in den Räumen der Schachakademie und unterstützt durch die Bayerische Staatskanzlei.
Finanzminister Dr. Ivan Meyer in der Münchener Schachakademie
Auf Vermittlung der Bayerischen Staatskanzlei kam es nun zu einem Besuch von Dr. Meyer in der Schachakademie, wo neben einem kleinen Freundschaftsmatch mit Großmeister Stefan Kindermann vor allem ein Austausch von Erfahrungen und neuen Ideen auf der Agenda stand. Die Bayerische Staatsregierung wurde dabei von einigen hochrangigen Vertretern des Innenministeriums repräsentiert.
Tief beeindruckt waren alle Teilnehmer des Treffens von Dr. Meyers humorvollem Auftritt und seinem mitreißendem Enthusiasmus für Schach als Fördermittel.
Stefan Kindermann berichtete von den Erfahrungen und Methoden der Münchener Schachstiftung bei ihrer Arbeit für sozial benachteiligte Schulkinder und junge Flüchtlinge. Dr. Meyer interessierte sich besonders für „Schach nach Königsplan“, dem besonderen Förderkonzept der Schachakademie mit Elementen wie Schachyoga, Konzentrationsspiel oder der schauspielerischen Darstellung schachlicher Ideen für Schulkinder.
Aber auch das aus Elementen schachlichen Denkens entwickelte Strategiemodell Königsplan, das Stefan Kindermann und Dijana Dengler unter anderem in Trainings für den Lehrgang für Verwaltungsführung der bayerischen Staatskanzlei oder das Arbeits-und Sozialministerium an Führungskräfte vermitteln, könnte Dr. Meyer sich gut als Angebot für südafrikanische Spitzenbeamte und Führungskräfte vorstellen.
Alle Teilnehmer des Treffens freuen sich auf eine Fortsetzung und einen Ausbau der Zusammenarbeit und den gemeinsamen Einsatz von Schach als besonderes Fördermittel für Jung und Alt!
Text und Fotos: Münchener Schachakademie www.mucschach.de